Bevor ich Mutter geworden bin, war alles anders. Ich denke an die Zeit zurück und sehe mich: Immer auf der Suche. Auf der Suche nach Sicherheit und Sinn. Nach Abenteuer und Intensität. Ich war immer wie ein Vulkan: Entweder still und in mich gekehrt oder explosiv und unberechenbar.
Als meine Tochter auf die Welt kam, bin ich zum zweiten Mal geboren. Plötzlich lag in meinen Armen ein „Wegweiser“. Meine Lehrmeisterin. Das war der Tag, an dem ich wirklich begann zu leben.
Was da genau passiert ist, fällt mir schwer in Worte zu fassen. Ich kann es aber deutlich fühlen. Und ich sehe jeden Tag die Veränderung, die stattfindet: Ich bin jeden Tag ein bisschen SELSBT-bewusster. Ich weiß, wo ich herkomme und kenne meine Geschichte. Ich weiß, was ich denke und kann immer besser dazu stehen. Ich nehme meine Gefühle wahr und lerne, sie angemessen auszudrücken.
Früher war ich oft unzufrieden und unausgeglichen. Ich kannte es nicht anders, als zu erwarten, dass mich andere glücklich machen. Und jedesmal wurde ich bitterlich ENTtäuscht.
Nun, je mehr ich mir meiner SELBST bewusst bin, desto lebendiger und freier werde ich. Ich lebe im Frieden mit mir selbst und meinen Mitmenschen. Ich kenne meine Werte und integriere sie in mein Leben.
Heute kann ich Verantwortung übernehmen. Und ich fühle mich verpflichtet das zu tun. Denn ich werde aufmerksam beobachtet und kopiert.
Kinder sind das wunderbarste auf der Welt. Und sie können auch das Schlimmste sein. Sie wecken in uns Gefühle und Emotionen, die so gewaltig sein können, dass wir uns selbst nicht wieder erkennen. Unsere (kleinen) Kinder haben keine Gefühle – sie sind die Gefühle. Und wir Erwachsene lernten im Laufe der Zeit, unsere Gefühle zu unterdrücken oder abzulehnen. Wut, Ärger, Aggression – kennst du sie? Wie gehst du mit ihnen um? Kannst du die Kraft der Gefühle so lenken, dass sie Verbindung schaffen oder alles um dich herum zerstören?
Wenn wir bereit sind, uns selbst in Frage zu stellen, unser Verhalten und Denken zu reflektieren, nutzen wir die Chance zu wachsen. Ja, wir wachsen mit unseren Kindern. Denn Kinder halten uns ein Spiegel vor.
Sie beschenken uns mit dem Zauber der bedingungslosen Liebe und bringen zugleich alle unsere Unzulänglichkeiten ans Licht. Wir können diese ablehnen, kleinreden, verstecken wollen. Oder wir laden unsere Schattenseiten zum Kaffee und Kuchen ein und hören ihnen aufmerksam zu.
Aus eigener Erfahrung sage ich dir: Wenn du dich darauf einlässt, wenn du neugierig bist auf eine bessere Version deiner selbst, dann kannst du Wunder erleben. Du löst dich nach und nach von dem, was nicht dir gehört und beginnst dich selbst zu entdecken. Und irgendwann auch deine Essenz zu leben.
Zum Abschluss möchte ich dir einen wunderschönen Auszug aus dem „Rückkehr zur Liebe“ von Marianne Williamson schenken.