Inspiration zur (Beziehungs-)Pflege

Wir alle kennen es: Pflegesituationen sind manchmal schwierig. Das Kind wehrt sich oder rennt weg, wir sind angespannt und wollen es schnell über die Bühne bringen. Aber so richtig gut fühlt sich das nicht an ….

 

Wenn wir uns fragen, was Pflege eigentlich ist, wird uns erst bewusst, dass da wesentlich mehr dahinter steckt, als nur das Bedürfnis nach Sauberkeit zu stillen.

 

Pflege ist Kommunikation. Fürsorge. Berührung. Und sie beeinflusst maßgeblich die Qualität unserer Beziehung zum Kind.

 

Kinder, die bis zu ihrem dritten Lebensjahr durchschnittlich 5 Mal am Tag gewickelt werden, erleben diese Situation im Jahr 1.800 Mal und insgesamt 5.400 Mal! Es sind also 5.400 Chancen in drei Jahren, eine liebevolle Beziehung aufzubauen.

 

Wenn wir das Kind wortlos anfassen, hochheben, hinlegen, auf dem Wickeltisch herumschieben, wird es leicht zu einem „Objekt“ in unseren Händen. Dabei erlebt das Baby gerade in den ersten Wochen die Welt durch sich selbst. Jede Berührung ist eine Nachricht, die seine Persönlichkeitsentwicklung beeinflusst.

 

Die Art, wie der Erwachsene mit dem Kind umgeht, vermittelt ihm viele Botschaften. So sind rasche, harte Bewegungen gleichzeitig Vermittler von Unaufmerksamkeit, Ungeduld, manchmal auch Gleichgültigkeit und drücken kein Mitgefühl aus. Solche Erlebnisse behindern eher die Entstehung einer Beziehung.

– Anna Tardos: Von den Händen der Pflegerin in: Miteinander vertraut werden, 2016, S. 94

 

Dein Leitfaden für eine respektvolle Baby-Pflege:

 

 
 
❥ Bereite euch eine sichere und bequeme Pflege-Umgebung vor
❥ Berücksichtige bei der Pflege immer den aktuellen Entwicklungsstand deines Kindes
❥ Spreche dein Kind mit sanfter, ruhiger Stimme an
❥ Sehe dein Kind immer wieder an
❥ Kündige deinem Kind jeden Schritt an und warte seine Reaktionen ab

❥ Halte deine Hände offen
❥ Lass sie tastend, empfindsam und einfühlsam werden

 

Überprüfe immer wieder deine Haltung dem Kind gegenüber. Wenn du erwartest, dass es einfach tut, was du willst und benutzt die obigen Tipps, um die Wirkung zu verstärken, erwarte keine Erfolge. Dein Kind merkt, ob deine Absichten wohlwollend und aufrichtig sind.

 

Die Momente der Pflege können zu einem Kampf werden, oder zu Momenten der Freude. Du entscheidest und Du hast es wortwörtlich in der Hand.

 

Dein Kind kommt auf die Welt und ALLE Erfahrungen, die es macht, sind für es neu. Es lernt jeden Tag dazu.

 

Und Du bist der „Leitwolf“. Du bietest deine liebevolle Führung an. Du sorgst für den Rahmen, in dem sich jeder sicher und gesehen fühlt.

 

Nehme dir bei Pflege-Situationen die Zeit und den Raum. Sei aufmerksam, sanft und gehe auf die Bedürfnisse deines Kindes ein.

 

Diese Haltung ermöglicht es deinem Kind, locker zu werden und freudig zu kooperieren.

 

ABER! Wie die Pflege-Situation verläuft, hängt von sehr vielen Faktoren ab. Ist dein Kind ausgeruht? Sind sein Hunger und Durst gestillt? War es vielleicht gerade in eine Tätigkeit vertieft und noch nicht bereit für die Pflege? Fühlt es sich wohl? Ist es gesund? Und vieles mehr.

 

Sei dir deshalb dessen bewusst, dass es Tage geben wird, an denen es vielleicht nicht so gut klappt und dein Kind weniger kooperationsbereit ist. Und das ist gut so! Das sind die wertvollen Momente, in denen Du mit deinem Kind „wachsen“ kannst. Du brauchst Geduld und Einfühlungsvermögen, um deinem Kind offen und verständnisvoll zu begegnen.

 

Und weißt Du was? Es wird auch Tage geben, an denen Du erschöpft, gereizt oder einfach nicht „bei dir“ bist. Meldet sich dann der innere Kritiker, höre ihm kurz zu und sage dann: „Dankeschön für’s Mitteilen. Ich tue hier gerade mein Bestes.“

 

Sei nachsichtig mit dir. Das Leben verläuft nicht linear. Mal scheint die Sonne, mal regnet es in Strömen. Du bist eine wunderbare Mutter. Du bist die beste Mutter für dein Kind!

 

Würdest Du das gerne glauben aber es fällt dir schwer? Lass uns in einem kostenlosen Discovery Call herausfinden, wie ich dich dabei unterstützen kann.

 

Ich bin neugierig welche Gedanken und Reflexion bei dir vielleicht auftauchen. Schreibe mir gerne einen Kommentar.

 

Alles Liebe, Kasia

 

Lesenswertes:

* Leseprobe: „Miteinander vertraut werden – Erfahrungen und Gedanken zur Pflege von Säuglingen und Kleinkindern“ – Dr. Emmi Pikler

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